+49 (0)173 609 11 69 krause@motorphoto.de

Premiere der Formel E in Berlin

23. Mai 2015

Im Jahr 2014 ging die weltweit erste elektrische Rennserie an den Start, die FIA Formula e Championship. Das neuartige Veranstaltungskonzept nutzt die Vor- und Nachteile der Elektrorennwagen geschickt: Die Rennen finden in den Zentren großer Städte statt. Den Anfang machte Bejing in China im September 2014. Die erste Saison von September 2014 bis Juni 2015 umfasste 11 Rennen. Die Deutschlandpremiere am 23. Mai 2015 war das 8. Rennen. Der Brasilianer Lucas die Grassi vom Team Audi Sport ABT kam als Führender der Gesamtwertung nach Berlin und sollte die Höhen und Tiefen des Rennfahrerlebens innerhalb weniger Stunden erleben.

Die Berliner Rennstrecke wurde auf dem stillgelegten Flughafen Berlin-Tempelhof, der mitten in der Stadt liegt, aufgebaut. Von den Nazis zwischen 1936 und 1941 errichtet, wurde der Flughafen nach dem zweiten Weltkrieg zum Standort der US Luftwaffe. Tempelhof war der maßgebliche Flughafen, als die Westalliierten die Stadt über eine Luftbrücke am Leben erhielten, nachdem die Sowjetunion das eingeschlossene Westberlin 1948/1949 fast 11 Monate von der Versorgung abschnitt.

An diesem geschichtsträchtigen Ort würde sich nun also die hippe, urbane Rennserie der Zukunft austoben.

oben: Mediacenter im ehemaligen Flugzeughangar

Chef

Alejandro Agag ist der Promoter und damit der Kopf der Serie. Hier bei der Eröffnungs- pressekonferenz.

Bergungsübung

Bei der Bergung des Fahrers aus einem unter Hochspannung stehenden Elektrorenner gibt es einige Besonderheiten. Zum Beispiel dicke isolierende Gummimatten und -handschuhe. Damit wurde am Tag vor dem Rennen geübt.

Fahrerlager

Sympathisch und bodenständig. Die Boxen bestehen aus Zelten. Alles ist offen und zugänglich, auch die Fahrer. Darunter viele die bereits in der Formel 1 gefahren sind. Noch gibt es nicht viel zu verbergen, so lange alle das gleiche Material nutzen. Die protzigen Team-Hospitalitys aus anderen Serien hat auch niemand vermisst

Sam Bird und Lucas di Grassi (rechts)

Chassis, der riesige Akku sowie Hinterachse bei Audi Sport Abt

zusammengesetzt ergibt das den Rennwagen von Daniel Abt

Trockeneis um die Akkus in der Box zu kühlen

spezielle Schutzausrüstung für Arbeiten unter Hochspannung

Nelson Piquet jr. wird am Ende der Saison 2014/15 der erste Weltmeister der Formel E sein

Samstag

Freies Training, Qualifying, Rennen

Die Zuschauer konnten das volle Programm an einem Tag erleben. Zwei freie Trainings am Vormittag, die Qualifyings in 4 ausgelosten Gruppen, dazwischen Pit Walk, Autogrammstunde der Fahrer und ein Rahmenprogramm u.a. mit Bands und Motorrad-Stunts

Nick Heidfelds 4. Platz im Qualifying ließ die deutschen Fans auf ein gutes Rennergebnis hoffen

Startplatz 1 holte ein prominenter Außenseiter: Jarno Trulli. Der ehemalige Formel 1 Pilot ist in der Formel E mit einem eigenen Team unterwegs. Nach 7 Rennen hatte er allerdings noch keinen einzigen Punkt auf dem Konto

Rennen

8. Lauf zur FIA Formula E Championship 2014/15
 
Jerome D'Ambrosio bringt sich vom 6. Startplatz aus in eine gute Position für Kurve 1
 
Jean-Eric Vergne, Team Andretti beendete den ePrix Berlin auf Platz 8
 
Sebastien Buemi, Team e.dams Renault wurde am Ende Dritter
Nick Heidfeld lag zwischenzeitlich auf Position 3, kam am Ende aber nur als 5. ins Ziel
 

Der Schnellste Mann im Rennen war Lucas di Grassi

Der Brasilianer vom deutschen Team Audi Sport Abt war von Position 2 gestartet. Nach 81,5 km, zurückgelegt in ca. 48 Minuten, kam er mit 7 Sekunden Vorsprung als Erster ins Ziel

Jerome D’Ambrosio, Lucas di Grassi, Sebastien Buemi

Während der Sieger-Pressekonferenz ahnt Lucas di Grassi nicht, was sich gerade in der Boxengasse zusammenbraut. Die technischen Kommissare finden bei der Kontrolle seines Fahrzeugs ein kleines nicht homologisiertes Teil. Auch wenn er dadurch keinen Vorteil hatte, war das ein klarer Verstoß gegen die Regeln. Noch am selben Abend wird di Grassi disqualifiziert.

Der Zweitplatzierte Jerome D’Ambrosio vom Team Dragon Racing wurde damit zum Sieger des ersten ePrix in Berlin erklärt